Konzeption Mädchentreff Rote Zora

 

 

Mädchenarbeit

 

 

Mädchenarbeit entwickelte sich Anfang der 70er Jahre aus der Erkenntnis heraus, dass Mädchen mit ihren speziellen Bedürfnissen und Lebenssituationen innerhalb der Jugendarbeit kaum Beachtung fanden. Mädchen galten als angepasst und sozial unauffällig. Ein pädagogischer Handlungsbedarf wurde nicht gesehen.

Erst seit dem 6. Jugendbericht 1984 wird öffentlich über die Situation von Mädchen in Elternhaus, Schule und Jugendhilfe diskutiert.

 

"Bei der Ausgestaltung der Leistungen und der Erfüllung der Leistungen der Aufgaben sind die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern." (KJHG § 9)

 

Mädchen und Frauen erfahren in unserer Gesellschaft eine mehr oder weniger subtile Minderbewertung.

Es gibt widersprüchliche und verwirrende Rollenanforderungen des hippen Mädchens einerseits und andererseits wirken alte Rollenbilder weiter, je nach sozialen, kulturellen, sprachlichen und religiösen Hintergründen.

Lebensrealitäten seitens der Besucherinnen muss Rechnung getragen werden.

 

 

Was brauchen Mädchen von der Mädchenarbeit heute?

 

 

Einerseits suggeriert der öffentliche Mainstream, Mädchen seien heute gleichberechtigt und ihnen stünden alle Möglichkeiten offen - andererseits gab es noch nie eine so große Kluft zwischen gesellschaftlichen Versprechungen und realen Möglichkeiten, die sich je nach Schicht, Bildungsstand, Kultur, Religion, persönlichen Ressourcen der Mädchen sehr unterschiedlich auswirken.

Auf diesem paradoxen Hintergrund findet Mädchenarbeit heute statt und muss entsprechende differenzierte Angebote bieten, damit sich die heterogenste aller Mädchengenerationen angesprochen fühlt.

Mädchen und junge Frauen wachsen heute anders auf als früher. In ihren Familien werden die unterschiedlichsten Lebensformen vorgelebt. Von der Gesellschaft wird ihnen eine Vielzahl und Vielfalt an Lebensgestaltungsmodellen gespiegelt. Die Orientierung fällt ihnen somit eher schwer.

 

Das neue Bild der starken, selbstbewussten jungen Frau, die weiß was sie will, sich durchsetzt, bewusst und lustvoll ihre Körperlichkeit einsetzt, Schönheitsidealen entspricht, mit Sexualität keine Probleme und insgesamt viel Spaß und keinerlei Schwierigkeiten hat wird zu Recht als Produkt der Medien analysiert.

Dieses Bild des Power-Girls, welches sich ausschließlich auf einen kleinen Anteil von Mädchen, meist mit gymnasialem Hintergrund und dementsprechenden gesellschaftlichen Status bezieht, hat nichts mit der Realität der meisten Mädchen zu tun, mit den Einschränkungen in der Berufsausbildung, den geringeren Chancen auf dem Arbeitsmarkt, den trotz besserer Schulabschlüsse schlechteren Karriereaussichten.

Das Bewusstsein über Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, alltäglicher Sexismus und Gewalt, Einschränkungen des Bewegungsraumes und die häuslichen Anbindungen treffen auf die Mehrheit der Mädchen zu.

 

 

Auftrag an uns Pädagoginnen

 

 

  • aufgreifen der Interessen von Mädchen und jungen Frauen: ermöglichen von Chancengleichheit durch abgestimmte Zielsetzungen und berücksichtigen von Auswirkungen auf die Lebensperspektiven von Mädchen

 

  • ständige Reflexion und Überprüfung der Angebote unter Bezugnahme der Bedürfnisse

 

  • wahr- und ernstnehmen der Vielfältigkeit, der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Mädchen und dabei gewahr bleiben, dass sie gemeinsame Erfahrungen teilen, weil es nicht egal ist, welches Geschlecht wir haben

 

  • Angebote machen im Hinblick auf Begleitung, Unterstützung, Eröffnung von Horizonten und Erfahrungen, parteiliches für sie einstehen und Hilfen in Notlagen

 

  • ermöglichen, dass Mädchen zu selbstbewussten Frauen heranwachsen durch Einklinken in gesellschafts-, wirtschafts- und jugendhilfepolitischen Debatten, Eröffnung von Freiräumen durch Bekämpfung der noch vohandenen strukturellen Benachteiligungen und Gewalt gegen Mädchen

 

  • Vorbildfunktion: unabhängige Orientierung und freies bewegen in unserer Gesellschaftund, eigenen Wege gehen, Möglichkeiten kennen und diese kontinuierlich erweitern wollen, Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein auch im Hinblick auf die Planung und Gestaltung des eigenen Lebens und auf Zukunftsvisionen

 


 

Die Geschichte des Mädchentreffs "Rote Zora"

 

 

In der pädagogischen Jugendzentrums- und Verbandsarbeit Mitte der 80er Jahre kristallisierte sich immer häufiger heraus, dass Jugendarbeit eigentlich Jungenarbeit ist.

Mädchen hatten einen schweren Stand in den Zentren und Gruppen. Strukturen und Angebote waren nicht auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Die Räume wurden von den Jungen dominiert. Für die wenigen Besucherinnen war das Jugendzentrum nur bedingt ein Emanzipationsraum, in dem neue Geschlechterrollen eingeübt werden konnten.

Dies war der Hintergrund dafür, dass sich immer stärker der Gedanke durchsetzte, es muss Räume nur für Mädchen geben, in denen sie neue Erfahrungen für sich und ihre Lebensplanung machen können und nicht ständig für die eigenen Interessen kämpfen müssen.

 

Im Mai 1992 wurden die aktuellen Räumlichkeiten in der Porschestr. 90 bezogen und das Mädchencafé Rote Zora – damals noch unter dem Titel „Zentrum für Mädchen und junge Frauen“ – heute der Mädchentreff – wurde eröffnet.

Zielgruppe waren Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 – 22 Jahren aus dem Einzugsgebiet der Stadt Wolfsburg.

Das Mädchencafe Rote Zora wurde als eine offene sozialpädagogische Einrichtung mit Freizeit orientierten, beratenden und bildungsspezifischen Angeboten konzipiert. Dadurch wurde den Mädchen die Möglichkeit gegeben, ihre Freizeit selbstbestimmt zu gestalten und gleichzeitig ein hochwertiges Beratungsangebot in Anspruch nehmen zu können.

 

Des Weiteren ist das Mädchen Café (heute Mädchentreff) als niedrigschwellige Anlaufstelle für sexuell missbrauchte Mädchen konzipiert worden und diente gleichzeitig als Prävention vor Gewalt gegen Mädchen. Dies ist nach wie vor ein Schwerpunkt in der pädagogischen Arbeit des Mädchentreffs Rote Zora.

Mädchen haben hier die Möglichkeit, in entspannter Athmosphäre andere gleichgesinnte, andersartige, aus verschiedenen Kulturen und sozialer Herkunft stammenden Mädchen kennenzulernen. Gleichzeitig können sie ein Vertrauensverhältnis zu den Sozialpädagoginnen aufbauen, lernen sich zu öffnen, ihre Meinung zu vertreten und Stärke zu zeigen. Es werden spezielle Angebote bereitgehalten, um diese Mädchen ganzheitlich zu fördern.

 

Die Trägerschaft des Mädchencafés Rote Zora wurde von dem im Oktober 1989 in Wolfsburg gegründeten Verein zur Förderung feministischer Mädchenprojekte "Donna Wetter" übernommen.

Als eigenständig anerkannter Verein der Jugendhilfe wurde und wird die Einrichtung als gewünschte Außenstelle der Stadt Wolfsburg von ihr finanziert und gefördert. Mit der Unterstützung von bereitwilligen Spendern und Spenderinnen, hat der Verein die Möglichkeit, eine Vielfalt von Angeboten und Projekten zu bieten.

 

Aufgrund angestrebter Synergieeffekte entstand im Rahmen der Zusammenlegung von den Beratungsstellen Balance, Courage und dem Zentrum für Mädchen und junge Frauen (Rote Zora), 2006 die Beratungsstelle Dialog e. V.- ein „Kompetenz-Zentrum“.

Der Mädchentreff Rote Zora ist nun ein Angebot der Beratungsstelle Dialog e.V..

 


 

Arbeitsansatz

 

 

Der grundsätzliche Arbeitsansatz im Mädchentreff ist ein ganzheitlicher im Sinne einer entwicklungsbegleitenden und –unterstützenden sozialpädagogischen Betreuung mit konzeptionellen Verknüpfungen aus der Beratungs- und Bildungsarbeit, der Freizeit- und Kulturpädagogik, der Einzelfallhilfe und der sozialen Gruppenarbeit.

Unsere Angebote richten sich nach den Bedürfnissen, Interessen, Lebenswelten, Ressourcen und Erfahrungen von Mädchen und jungen Frauen.

Der Ansatz der parteilichen Mädchenarbeit ist weiterhin ein wichtiger Baustein.

Parteiliche Mädchenarbeit versteht sich als ein Arbeitsansatz, der Mädchen und junge Frauen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt. Er berücksichtigt die individuellen Lebensumstände und unterstützt sie als eigenverantwortliche und selbständige Frauen heranzuwachsen. So haben die jungen Frauen die Möglichkeit ihren eigenen Lebensweg bewusst und aktiv zu gestalten.

Neben dieser individuellen Aufgabe setzt sich parteiliche Mädchenarbeit gegen die Diskriminierung und Unterdrückung von Mädchen und Frauen und für ein gleichberechtigtes Miteinander der Geschlechter ein.

 

Der Mädchentreff ist nicht als reine Freizeitstätte der offenen Kinder- und Jugendhilfe zu verstehen, sondern als Aufenthaltsort und Anlaufstelle für Mädchen und junge Frauen, die in ihrer individuellen Lebenssituation das Gespräch suchen, Unterstützung brauchen und unter sich sein wollen.

Im Rahmen der vorgegebenen Öffnungszeiten, derzeit an zwei Nachmittagen in der Woche, kann die Einrichtung jederzeit besucht werden.

Die Mädchen haben die Möglichkeit sich in die Programmgestaltung mit einzubringen. Sie können mit Unterstützung der Fachkräfte Inhalte und Aktionen für den Nachmittag planen und ausführen. Orientiert an den jeweiligen Mädchen mit ihren individuellen Interessen und Bedürfnissen werden auch langfristige Projekte geplant und durchgeführt, wie zum Beispiel zu den Themen Selbstbehauptung/Selbstverteidigung, Mobbing, Sexualität und Partnerschaft, Körperwahrnehmung und Selbstakzeptanz, Schönheitsideale, Berufsorientierung, Religion und vieles mehr. Die Einbindung der Mädchen in die Programmgestaltung bringt ihnen Respekt und Wertschätzung entgegen und bestärkt sie in dem Gefühl, wichtig und richtig zu sein.

 

Der Mädchentreff ist insgesamt so gestaltet, dass die Mädchen und jungen Frauen sich mit den Gegebenheiten identifizieren können. Dabei befindet sich der Mädchentreff in einem dauerhaften Entwicklungsprozess, ebenso wie Mädchenarbeit sich nicht im Stillstand aufhalten darf.

Die Pädagoginnen sind kontinuierlich im Austausch mit den Mädchen und jungen Frauen und bleiben auch in der Gestaltung der Räumlichkeiten, bei den Öffnungszeiten, ebenso wie beim Programm und den jeweiligen Angeboten flexibel, um möglichst viele Mädchen zu erreichen. Die Kontinuität liegt in der verlässlichen Erreichbarkeit der Pädagoginnen. Diese übernehmen eine Vorbildfunktion und sensibilisieren die Besucherinnen für die eigene Frauenrolle. Alltägliche Handlungen, sowie besondere Ereignisse werden aus der weiblichen Sichtweise reflektiert und gegebenenfalls werden alternative Handlungsmöglichkeiten zu den männlich dominierten Aktionen gemeinsam entwickelt. Es ist von besonderer Bedeutung, Mädchen und junge Frauen in ihrer Ganzheitlichkeit zu sehen und ernst zu nehmen und sie gleichermaßen in ihren Rechten und Möglichkeiten zu sensibilisieren und sie darin auch zu stärken.

Dieser Arbeitsansatz ist in koedukativen Zusammenhängen nicht umsetzbar. Der Nutzeffekt für die (Lebens-) Realität von Mädchen steht im einrichtungs-spezifischen Vordergrund.

 


 

Zielgruppe und Arbeitsschwerpunkte

 

 

Der Mädchentreff hat an zwei Nachmittagen in der Woche geöffnet. Das Angebot der Einrichtung richtet sich an Mädchen zwischen 10 und 27 Jahren, unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft und von körperlicher und geistiger Beeinträchtigung. Jüngere Mädchen kommen vorwiegend aus dem näheren Umfeld. Ältere Mädchen und junge Frauen werden durch spezielle Angebote bzw. durch den langjährigen Kontakt zur Einrichtung erreicht.

Insbesondere Migrantinnen haben durch die homogene Struktur des Mädchentreffs die Möglichkeit, an Aktivitäten außerhalb von Familie und Schule teilzunehmen. Sie unterliegen häufig dem Gebot, sich nicht in gemischt geschlechtlichen Zusammenhängen aufzuhalten und sind somit in ihren Bewegungsräumen stark eingeschränkt. Selbst der Besuch im Mädchentreff muss manchmal in der Familie legitimiert werden, z.B. durch die Teilnahme an einem speziellen Workshop.

 

Wir ...

 

... unterstützen Mädchen und junge Frauen, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten und selbstbestimmt ihre Interessen zu vertreten.

 

... stärken die Mädchen und jungen Frauen in ihren Chancen auf dem sich ständig wandelnden Arbeitsmarktes, der neben der schulischen Leistungen auch soziale, kulturelle und kreative Kompetenzen verlangt.

 

... berücksichtigen die Lebensumstände und das soziale Umfeld der Mädchen und jungen Frauen.

 

... arbeiten gewaltpräventiv und unterstützen die Mädchen und jungen Frauen darin, sich selbst zu behaupten, Konflikte gewaltfrei zu klären, Diskriminierungen entgegenzuwirken und Gleichberechtigung zu fördern.

 

... bieten bei Gewalterfahrungen unsere Unterstützung an, beraten und begleiten auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben.

 

... setzen an den Bedürfnissen, Potenzialen und Ressourcen der Mädchen und jungen Frauen an.

 

  begleiten Mädchen in ihrer körperlichen- und geistigen Entwicklung.

 

geben ihnen Handwerkszeug, um stark, selbstbewusst und Handlungsfähig zu werden.

 


 

 

Unsere Angebote

 

 

Offene Mädchenarbeit

 

 

Zu den Öffnungszeiten können die Mädchen und jungen Frauen sich frei im Mädchentreff bewegen. Sie können sich dort mit Freundinnen treffen und unter sich sein, das Internet nutzen, Dart, Billard oder Tischtennis spielen, oder an speziellen Angeboten und Aktionen teilnehmen.

 

 

Mädchen-Werkstatt

 

 

Hier gibt es die Möglichkeit mit verschiedensten Materialien kreativ zu werden (Filz,  Perlen, Holz, Töpfern....). Mädchen haben die Möglichkeit sich auszuprobieren und auch mal Mädchenuntypische Dinge zu tun. (Hämmern, Sägen, Bohren…) Sie können ihrer Phantasie freien Lauf lassen, erfinderisch werden und sich auslassen. Sie lernen sich selbst in der Aktion besser kennen, werden selbstbewusster in einer Tätigkeit, die sie sich vorher nicht zugetraut haben. Das überträgt sich auf den Alltag. Durch die Anleitung und Hilfe einer angestellten Fachkraft, werden die Mädchen in ihrer Entwicklung und wachsenden Kompetenz direkt begleitet.

 

 

Beratung und Unterstützung

 

 

Die Pädagoginnen bieten beratende und parteiliche Gespräche in

Konflikt- und Krisensituationen an, bei Gewalterfahrungen, Mobbing in der Schule und zu allen weiteren Themen, die für die Mädchen und jungen Frauen belastend sind. Im Vordergrund steht, sie mit ihren Gefühlen und dem Erlebten ernst zu nehmen, ihnen zu zuhören und ihrer Geschichte einen Raum zu geben.

Gemeinsam wird dann der Weg gesucht, den die Betroffene gehen möchte. Es sind weitere Beratungsgespräche möglich, sei es zur Stabilisierung und Selbstwertstärkung, oder zur Vernetzung/Vermittlung gegebenenfalls mit weiteren Stellen (z.B. Therapeuten, Jugendamt, Schule, Jobcenter, Polizei....)

 

 

Gruppenangebote

 

 

Wir bieten orientiert an den Interessen und Bedürfnissen der Mädchen und jungen Frauen unterschiedliche Gruppenangebote an. Ein fester Bestandteil sind die Selbstbehauptungskurse, die sowohl kontinuierlich im Programm zu finden sind, als dass sie auch extern angefragt und angeboten werden (z.B. in Schulen oder anderen Mädchengruppen).

Des Weiteren bieten wir je nach Bedarf Gruppen zum Beispiel zu den Themen, Sexualität, Schönheitsideale, Essstörungen, Mobbing, Berufsorientierung, Religion und Toleranz an, aber auch Tanz-Workshops, Koch- und Zeichenkurse, sowie Angebote zur Gesundheitsförderung (Yoga, Entspannungsübungen...). Diese werden in der Regel über einen längeren Zeitraum, oder komprimiert mit mehreren Stunden, z.B. an einem Wochenende angeboten.

Durch die Kooperation mit verschiedensten Institutionen und Personen, wird der Blick u.a. auf die Genderarbeit gerichtet. Spezielle Angebote mit Mädchen – und Jungengruppen und gegebenenfalls Cross Work. (Siehe mehr Genderpädagogik)

Die aktuellen Angebote und Projekte werden halbjährlich in einem Flyer veröffentlicht, der sich auch auf unserer Homepage wieder findet.

 


 

Rahmenbedingungen

 

 

Örtliche Lage

 

 

Der Mädchentreff Rote Zora befindet sich in der Innenstadt von Wolfsburg, in unmittelbarer Nähe zur Beratungsstelle Dialog e.V. in der Porschestr. 90.

Der Treff ist in der 1. Etage eines Wohn- und Geschäftshauses untergebracht und aufgrund der zentralen Lage auch von außerhalb sehr gut mit dem Bus zu erreichen.

Es gibt einen großen Gruppen- und Gemeinschaftsraum, sowie ein Beratungszimmer, ein Büro, eine große Küche, die an einen Materialraum angrenzt und gut als Mädchen-Werkstatt genutzt werden kann und Toiletten.

 

 

Personalbesetzung

 

 

Im Mädchentreff arbeiten 2 Diplom-Sozialpädagoginnen und 1 Erzieherin.

Während der Öffnungszeiten am Nachmittag arbeiten jeweils 2 Fachkräfte, die in der Regel zusätzlich von einer Praktikantin unterstützt werden.

Fort- und Weiterbildung wird gewährleistet und ist erwünscht.

 

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

 

Der Mädchentreff Rote Zora stellt halbjährlich das aktuelle Programm in die Zeitung und ins Internet. Darüber hinaus findet sich dieses auf der Facebook-Seite von Dialog e.V. wieder. Weitere Angebote und Besonderheiten werden über Aushänge oder ebenfalls über das Internet und die Presse veröffentlicht.

 

Es gibt folgende Kooperationen und Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Behörden:

 

  • Grund-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien
  • andere soziale Einrichtungen, wie z.B. Freizeitheime oder Träger der Jugendhilfe
  • Erziehungsberatungsstellen
  • Geschäftsbereich Jugend der Stadt Wolfsburg
  • Fachkräfte im Rahmen der Integration
  • Jugendförderung
  • Stadtjugendring
  •  Vereine

 

Partizipation

 

 

Die Besucherinnen des Mädchentreffs werden in verschiedene Prozesse mit einbezogen und werden gefördert ihre Wünsche und Ideen, aber auch Anregungen für Veränderungen zu äußern. Sie werden an der inneren und äußeren Gestaltung der Roten Zora beteiligt, indem ihren Wünschen und Bedürfnissen, soweit wie möglich und auch nötig, Raum gegeben wird. Sie können aktiv und kreativ die Räumlichkeiten mit gestalten und ihre individuellen Themen in Form von Projekten und Tagesangeboten mit initiieren. Der Mädchentreff versteht sich als ein Angebot mit und für Mädchen und junge Frauen.

 

 

Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung

 

 

Die pädagogische Arbeit im Mädchentreff wird unter folgenden Aspekten in ihrer Qualität weiter entwickelt und sichergestellt:

 

  • Auswertung und Reflexion der pädagogischen Arbeit im Team
  • Zusammenarbeit innerhalb der Einrichtung Dialog e.V. (Dienstbesprechungen, Fallbesprechungen, gemeinsame Projekte, Vertretung)
  • Partizipation und Beschwerdemanagement
  • Überprüfung und Fortschreibung der Konzeption
  • Fortbildung und Supervision
  • Mitarbeitergespräche

 

 

Kinderschutz gemäß § 8a SGB VIII

 

 

Die Fachkräfte sind über die Richtlinien im Umgang mit § 8a Kindeswohlgefährdung informiert und stehen bei Verdachtsfällen im engen Austausch mit dem Geschäftsbereich Jugend der Stadt Wolfsburg.

 


 

Genderpädagogik

 

 

Es ist nicht mehr alleine die Mädchenarbeit, die geschlechtsbewusste und gleichberechtigungsfördernde Konzepte besitzt und umsetzt. Gender in der Kinder- und Jugendhilfe bedeutet heute, die geschlechtshomogenen Ansätze der Mädchen- und Jungenarbeit miteinander und mit den geschlechtsgemischten Ansätzen geschlechtergerechter Koedukation und Cross Work zu verbinden. Ziel ist ein Gesamtsystem verschiedener Ansätze geschlechtsbewusster Pädagogik und Sozialer Arbeit.

Gender Mainstreaming (GM) schaut u.a. auf die Benachteiligung von Männern und die der Frauen. So werden Strukturen, Projekte und Initiativen der Mädchenarbeit nicht überflüssig. GM versteht sich als eine ergänzende Strategie der Gleichstellung von Mädchen und Frauen.

 

Dabei ist zu beachten, welcher Ansatz welche spezifische Kompetenz besitzt und wie Fachkräfte entscheiden können, wann welche Form der geschlechtergerechten Arbeit sinnvoll und notwendig ist. Genderpädagogik erfordert Genderkompetenz bei und die Zusammenarbeit aller MitarbeiterInnen eines Teams/Angebots.   (Dr. Claudia Wallner)

 

 

Wolfsburg, Juni 2013